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Erinnerungen an Freiheit, warmer Wind im Gesicht, den Geruch des Morgens wahrnehmen, die Nähe zur Natur – Wer möchte das nicht? Lebendig sein, jung (egal aus welcher Perspektive), ein bisschen Abenteuer abseits vom Alltag – diese Faszination, diese einzigartigen Wahrnehmungen haben wir auf unserer Rollertour am Gardasee erfahren. Zwischen Berg und See, auf kurvigen engen Straßen dahingleiten, das freundliche Geknatter des gemieteten Rollers im Ohr vermischt mit der Stille der Natur – wie einmalig.
Die Highlights der Rollertour am Gardasee
Und nicht nur das hat eine Rollertour vom Gardasee bis ins wenig frequentierte, etwas geheimnisvolle Hinterland zu bieten. Begegnet unseren Highlights: den verlockenden Düften des Espresso bei Omkafè, der berauschenden Wirkung des Grappas und des Weins in der Brennerei von Guilio & Mauro, den kulinarischen Genüssen einer kreativen von der Natur inspirierten Küche. Auch das Auge wird nicht zu kurz kommen. Kunst unter freiem Himmel ergänzt die Eindrücke um Kulturelles. Kein touristisches Einerlei, stattdessen Begegnung mit traditionellen Besonderheiten der ganz besonderen Art!
Doch bevor wir all das genießen können, heißt es aufstehen, um pünktlich um 9.00 Uhr in Ustecchio Tremosine sul Garda zu starten. Es erwarten uns gemeinsam 95 Kilometer und ca. 8 Stunden voller Eindrücke und Überraschungen auf einer Route von Riva del Garda nach Santa Messere, vorbei an Seen, über kurvenreiche Straßen mit traumhaften Aus- und Einblicken. Dafür lohnt sich das frühe Aufstehen.
Besuch einer Kaffeemanufaktur
Gleich unser erster Stopp beschert uns eine Kaffeepause. Nachdem der Kaffee am Morgen aufgrund des frühen Aufstehens ausgefallen war, fühlen wir uns – angezogen von dem Kaffeeduft aus der Manufaktur Omkafè – ein bisschen wie im Paradies.
Doch wie werden die vielen verschiedenen Kaffeesorten hergestellt? Was ist das Geheimnis des köstlichen braunen Getränks, von dem sicherlich nicht nur unser morgendliches Wohlbefinden abhängt?
Im dazugehörigen Museum begeben wir uns auf einen Ausflug in die faszinierende Welt des Kaffees von seinem Ursprung bis in unsere Kaffeetasse. Und wer könnte das besser präsentieren, als die leidenschaftlichen Kaffeeröster der Familie Omkafè. Die sehr anschauliche Präsentation rund um den Kaffee gibt einen umfassenden und beeindruckenden Einblick in die Kaffeekunst.
Hättet ihr gewusst, worin der Unterschied zwischen einem italienischen Marrocchino und einem Café Marrocchino besteht? Oder welche Kaffeebezeichnung aus welchem Land kommt? Wir wissen es jetzt. Doch nicht nur die museale Darstellung ist sehr interessant, auch die moderne maschinelle Verarbeitung gibt einen Einblick in den Herstellungsprozess.
Krönender Abschluss unseres Besuchs im Omkafè sind zwei Espressi – ein Paltino und ein Doro – jetzt sind wir Kaffee-Insider.
Besuch einer privaten Brennerei
Voll von Eindrücken steigen wir auf unseren Roller und weiter geht‘s. Auch wenn Kaffee für unser Leben unverzichtbar ist, einen guten Wein, einen Grappa oder schmackhaften Essig schätzen wir ebenso. „Ist es doch eine Kunst, gut zu trinken“.
So führt uns die Route hinauf ins Hinterland in den malerischen Ort Santa Massenza in der Nähe des Lago die Santa Massenza. Nicht nur die Aussicht auf Wein und Grappa lässt unser Herz höherschlagen, vielmehr bezaubert die Lage des Ortes, eingebettet in eine malerisch wirkende Hügellandschaft und dem idyllischen See, umgeben von Weinreben. Die Ruhe und Harmonie des Ortes lassen uns neugierig werden auf Giulio & Mauro und ihre kleine Brennerei.
Einblick dürfen wir nehmen in die Destillation zwischen Holz und Kupfer, von der Destille bis ins Glas, und natürlich dürfen wir auch probieren. Begleitet von kurzen Erklärungen zu Herstellung, Besonderheiten und Note mundet uns sowohl der Wein als auch der Grappa (natürlich jeweils nur ein kleiner Schluck – wollen wir doch noch weiterrollen).
Es bewahrheitet sich die Philosophie des kleinen Agrarunternehmens: „Die alte Weisheit der Destillation basiert auf der Langsamkeit des Prozesses.“
Mittagessen im La Casina – Italienisch. Traditionell. Köstlich.
Der Wendepunkt unserer Tour ist erreicht. Folgt uns nach Drena in ein malerisches Restaurant! Die Straße erlaubt eine flotte Fahrt – haben wir nun doch auch ordentlich Appetit und Hunger, nachdem wir Kaffee, Wein und Grappa gekostet haben.
Wir nehmen Platz auf einer Terrasse unter einem schattenspendenden Blätterdach. Schon das Ambiente lädt zum Verweilen und Genießen ein.
Nach einem kühlen (antialkoholischen) Aperitif geben wir uns dem Genuss der Speisen hin. Zuerst wurde ein Gruß aus der Küche serviert, der unsere Geschmacksnerven aufweckt. Ist es doch die Philosophie des Hauses kreative Menüs und Gerichte aus dem Wald zu kreieren. Wir entscheiden uns dazu, à la carte zu essen. Unser Mittagessen war hervorragend. Die Vorspeisen und die anschließenden Pastagerichte mit Fisch und Fleischbällchen waren unbeschreiblich lecker. Da unsere Mägen aber ein ganzes italienisches Mahl doch nicht gewöhnt sind, verzichten wir auf das Dessert und gönnen uns zum Abschluss noch einen Espresso.
Welch kulinarischer Ausflug in wunderbarem Ambiente!
Besuch des Skulpturenparks – unsere letzte Station
Nach all den kulinarischen Genüssen, einem wohl genährten und verwöhnten Körper haben wir nun Muße und Zeit uns der Kultur zu widmen.
Doch nicht etwa ein Museum ist unser Ziel. Nein, auch hier erwartet uns Ungewohntes, Besonderes, Außergewöhnliches. In einer Open-Air-Gallery begegnen wir im Wald Kunst unter freiem Himmel. Aber was soll man sich unter „Kunst“ vorstellen? Ein lachender Rüstungskopf auf einem Felsen, eine freskenhafte Wandmalerei in grauen Stein gemeißelt, die an die alten Ägypter erinnert, ein auf einem Stein thronender Buddha umgeben von Moos und Efeu, dabei geradezu freundlich blickend.
An einem Ort, an dem sich scheinbar Igel und Hase gute Nacht sagen, treffen wir auf die Tiere des Waldes: Katzen, Igel, Hasen, Vögel. Als gelbe Kreaturen blicken sie uns an. Aber auch rote und grüne Tiere begleiten den Weg. Und auch der Fliegenpilz darf nicht fehlen sowie freundliche Gestalten aus Metall, aus technischen Elementen unserer modernen Welt. Um all dies zu entdecken, mussten wir schon ein bisschen klettern und kraxeln – aber es hat sich gelohnt.
Ist die Intention, diese Installationen und teilweisen bunte Objekte im Wald in einer Art Kunstgalerie unter freiem Himmel zu zeigen, doch auch zukunftsweisend. Irgendwann werden Menschen durch den Wald gehen und diese Objekte entdecken und unser Leben und unsere Geschichte darin erkennen.
Also: Was ist nun Kunst? Definitiv vieles, Gegenwart und Zukunft, Farbe und Gestalt und …..
Das Ende unserer Rollertour am Gardasee führt uns zurück nach Tremosine sul Garda. Der Weg zurück in Lebendigkeit und Trubel lässt uns noch einmal durch die phantastische Landschaft im Hinterland des Gardasees gleiten. Wir genießen das Motorengeräusch unseres Rollers, den Wind in den Haaren (also in denen, die unter dem Helm herausschauen), das Gefühl von Freiheit.
Unser Fazit
Unsere Rollertour am Gardasee und im Hinterland des Lagos ist ein Highlight der besonderen Art: etwas für Abenteurer, Entdecker, Feinschmecker und die, die den warmen italienischen Wind im Gesicht spüren wollen.
Klar ist, dass die Tour nur so gut gelingen kann, wenn der Helm auf dem Kopf sitzt, die Ausrüstung geeignet ist, die Sicherheit stets oberste Priorität hat. Dann werdet ihr diesen Tag, so wie wir, sicher nicht vergessen.