Andy
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Ponte del Sole Dossena – Tibetische Brücke Italien: Wir befinden den Gardasee zurecht als einen der schönsten Seen Italiens. Die malerische Schönheit, entspannte Atmosphäre und die gelassene Lebensweise der Italiener haben uns verzaubert.

Wir sind immer auf der Suche nach einem besonderen Erlebnis, dazu nehmen wir gerne auch eine etwas längere Anreise in Kauf.

Nach einigen Recherchen hat Käthe die Ponte Del Sole in Dossena entdeckt. Kurzentschlossen haben wir uns für einen Ausflug vom Gardasee nach Bergamo, zur Ponte Del Sole in Dossena, zur längsten tibetischen Brücke Italiens, entschieden. Die Beschreibung versprach eine aufregende Attraktion, wenn auch nicht ganz vergleichbar mit der Seilbahn Prada Costabella, in einer etwas abgelegenen Region.

Die Anreise von Gardasee nach Dossena, Bergamo

Wir haben uns für die Fahrt mit dem Auto vom Gardasee nach Bergamo entschieden. Die Anreise mit Bus oder Bahn war zu kompliziert und dauerte zu lange. Außerdem wussten wir nicht, wie lange unser Aufenthalt in Dossena sein wird.

Mit dem Auto ist man doch um einiges flexibler und kann die Rückreise antreten wann man möchte.

Start des Tages: Vom Gardasee nach Dossena bei Bergamo

Die Google App hat uns eine Reisezeit von ca. 2,5 Stunden angegeben. Deshalb sind wir früh morgens um 8.00 Uhr, noch etwas verschlafen, losgefahren.

Wir haben die Route vom westlichen Gardasee über die SS45 (die berühmte Gardesana) Richtung Brescia genommen. Von dort ging es auf die A4 nach Bergamo und dann auf die SS470, abschließend auf die SP26 nach Dossena.

Da wir noch außerhalb der Hauptsaison unterwegs waren, hat sich der Verkehr in Grenzen gehalten. Im Sommer ist es auf der Gardesana recht voll, deshalb sollte man für die Fahrt nach Dossena entsprechend viel Zeit einplanen.

Ankunft in Dossena: Erste Eindrücke und Erwartungen

Nach rund 2 1/2 Stunden gemütlicher Fahrt sind wir in Dossena angekommen. Es ist ein kleiner, idyllischer Ort mit knapp 900 Einwohnern. Dossena ist die „eiserne“ Hauptstadt des Brembo Tals, eines der ersten bewohnten Zentren der Region. Seit der Bronzezeit werden hier seltene Metalle abgebaut, unter anderem Fluorit. Dieses Material wird vom Metallsektor bis zur Glasbranche und von der Luftfahrt bis zur Raumfahrtindustrie eingesetzt. Der in Dossena abgebaute Fluorit war ein wesentlicher Bestandteil der NASA’s Vektorraketen, die bei Mondmissionen zum Einsatz kamen.

Neben der tibetischen Brücke und dem stillgelegten Bergwerk ist die Region um Dossena bekannt für italienische Produkte wie Käse, Aufschnitt und exquisite Bier-Produktionen sowie eine zauberhafte Pflanzenlandschaft. Selbst Leonardo Da Vinci hat sich im Jahr 1500 in den Ort verliebt, als er dort die Lagerstätten und Materialien untersuchte.

Als wir in Dossena ankamen, waren kaum Touristen anwesend. Diese waren überwiegend Italiener, die sich ebenfalls das Erlebnis der längsten tibetischen Brücke Italiens nicht entgehen lassen wollen. Glücklicherweise waren wir fast alleine auf der Brücke, nur ein italienisches Pärchen hat sich zur gleichen Zeit für die Attraktion angemeldet.

Das Büro der Veranstalter befindet sich in der Ortsmitte von Dossena und es gibt ausreichend Parkplätze für die Besucher.

Die Ponte Del Sole in Dossena –
Ein Spaziergang über die längste Tibetische Brücke Italiens

Wir sind uns einig: Als einen entspannten Spaziergang würden wir den Weg über die Ponte del Sole Dossena – Tibetische Brücke Italien nicht bezeichnen. Sie ist mit ihren 505 Metern Länge und bis zu 120 Meter über dem Boden vor allem respekteinflößend.

Die Ponte del Sole gilt sogar als längste tibetanische Brücke der Welt, mit unterbrochener Lauffläche und ohne Seitenstangen. Die Konstruktion besteht aus sieben Stahlseilen (zwei für die unterbrochenen Laufflächen, zwei für den Handlauf und drei für die Sicherheitsseile).

 

Vorbereitungen: Sicherheitsanweisungen und Ausrüstung

Bevor es auf die Ponte Del Sole geht, erfolgt eine Einweisung durch das Sicherheitspersonal. Dieses erklärt die Verhaltensregeln. Zudem haben wir ein Klettersteig-Set mit Helm zur Verfügung gestellt bekommen.

Das Sicherheitspersonal prüft alles mehrmals auf sicherheitsrelevante Funktion, damit wir hintereinander sicher auf dieser aufregenden Brücke unterwegs sein können.

Unser Erlebnis auf der Ponte Del Sole

Auf dem Weg zum Einstieg machte sich große Nervosität und ein flaues Gefühl breit. Mit den ersten Schritten gibt es reichlich zitternde Knie auf der tibetischen Brücke, aber es überwog die Abenteuerlust.

Es geht über 1200 Metallstufen entlang der schmalen Brücke. Wir spürten, wie mit jedem Schritt und dem leichten Wackeln der Brücke das Adrenalin in uns brodelte. Nach den ersten Metern trauten wir uns den Blick von unseren Füßen zu nehmen. Belohnt wurden wir mit einem unbeschreiblichen Panorama und einen spektakulären Ausblick auf die Landschaft der Orobichen Voralpen. Es ist ein tolles Erlebnis, das wir wirklich jedem empfehlen können.

Wir konnten die Brücke sicher überqueren, indem wir unsere beiden Karabiner einklinkten: Ein Karabiner ist an der durchgehenden Rettungsleine verankert, der andere ist ein sogenannter „attach and detach“-Karabiner.

Mittagessen in Dossena

Wieder zurück im Ort und mit festem Boden unter den Füßen, trieb uns der Hunger zu einem köstlichen Mittagessen (Pranzo) in ein kleines Restaurant (Gran Caffè), das nur von Italienern besucht war. Die Atmosphäre war fast familiär.

Es herrschte eine freundliche Stimmung und das Essen war unschlagbar gut sowie super günstig (Primi Piatti, Secondi, Hauswein, Espresso für 15,- Euro/Person).

Der Klettersteig Dossena: Unsere Erfahrung im stillgelegten Bergwerk

Nach dem Mittagessen stand das nächste Highlight auf dem Programm, die via Ferrata in Dossena. Dieser Klettersteig geht durch die alten Minen eines stillgelegten Bergwerkes.

Es handelt sich um den einzigen speläologischen Park in Europa, der in die unterirdische Welt Dossenas führt und wo wir uns auf die aufregenden Spuren der ehemaligen Bergleute begaben.

Auf in die Tiefe: Das stillgelegte Bergwerk von Dossena

Das Bergwerk hat 1981 Jahren endgültig den Betrieb eingestellt. Nach langwierigen Restaurationen und Sicherheitsarbeiten wurden die Minen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Minen von Dossena wurden zum ersten Mal von dem lateinischen Historiker und Naturforscher Plinius dem Älteren in seinem Werk Naturalis Historia erwähnt.

Funde von Werkzeugen aus dieser Zeit belegen diesen Ursprung. Die Abbaumethoden waren noch sehr primitiv, der Abbau erfolgte von Hand mit schweren Spitzhacken, das Material wurde mit einfachen Karren abtransportiert. Als Arbeitskräfte wurden damals Sklaven ausgebeutet, wahrscheinlich frühe Christen, worauf auch der Ursprung der erzpresbyterianischen Kirche von Dossena zurückgeführt wird. Mit dem Aufstieg des Römischen Reiches wurden die Bergwerke aufgegeben und erst im Mittelalter wieder reaktiviert.

Bevor wir die Minen mit unserer Gruppe betreten konnten, erfolgte erneut eine umfangreiche Sicherheitseinweisung. Jeder Teilnehmer bekam ein Klettersteigset inklusive Helm zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde die Funktionsweise des Klettersteigsets in der Mine erklärt, dann konnte ja nichts mehr schief gehen!

Geführter Klettersteig: Von der Dunkelheit ins Licht

Wir haben interessante Hintergrundinformationen über das Bergwerk durch den Bergführer Vladimir erfahren können. Allerdings war die Führung leider nur auf Italienisch und wir verstanden nicht alles.

Aber was es dort zu sehen gibt und das unbeschreibliche Gefühl unter Tage zu sein, hat diese Aktion auch ohne umfangreiche Italienischkenntnisse interessant gemacht.

Unsere Gedanken und Gefühle während des Klettersteigs in Dossena

Das stillgelegte Bergwerk ist der einzige speläologische Park (parco speleologico dossena) Europa. Hier kann man die alten Stollen der Minen von Dossena mit Hilfe von Seilbahnen, Brücken, schwebenden Gängen über natürliche Höhlen, künstlichen Schornsteinen und vielem mehr erkunden. Man erlebt die Gefühle der Bergleute, die Tag und Nacht im Schein der Lampen arbeiteten, um die wertvollen Ressourcen des Untergrunds abzubauen.

Wir haben Interessante Einblicke in ein Bergwerk erhalten, die faszinierend sind und uns den Charme des Untergrunds hat spüren lassen. Es herrscht eine spannende Atmosphäre, die man selbst erleben sollte, weil sie kaum mit Worten zu beschreiben ist.

Die historischen Minenfahrzeuge, die teilweise tiefen Abgründe und Höhlen waren äußerst beeindruckend. Der Klettersteig selbst war nicht besonders schwer, aber trotzdem spannend.

Tipps und Ratschläge für Euren Ausflug von Gardasee nach Dossena, Bergamo

Wir haben einige Tipps, die den Ausflug an die Ponte Del Sole in Dossena – (Tibetische Brücke in Italien) und den Aufenthalt in Dossena-Bergamo zu einem echten, unvergesslichen Erlebnis machen und manch einen „Fehler“ vermeiden lassen.

Wir raten, den Ausflug nicht in der Hauptsaison an einem Wochenende zu unternehmen. Die Anreise nach Dossena dauert wegen dem möglichen Verkehr dann entsprechend lange.

Außerdem sind an den Wochenenden auch viele Italiener zu den beliebten Ausflugszielen unterwegs. Wir empfehlen außerdem, vorher die Tickets zu buchen (https://www.visitdossena.it/en/).

Packliste und wichtige Hinweise für den Klettersteig Dossena und die Tibetische Brücke in Italien

Vor allem im Sommer sollte genug zum Trinken mitgenommen werden. Um die Mitnahme einer Klettersteigausrüstung muss man sich keine Gedanken machen. Sie wird vor Ort vom Veranstalter gestellt.

Natürlich sollte Schwindelfreiheit für die Begehung der Tibetischen Brücke und die via Ferrata in das Dossena-Bergwerk bestehen. Der Klettersteig im Dossena-Bergwerk ist auch für Anfänger geeignet. Außerdem ist eine Mindest-Körpergröße von 140 cm Pflicht.

Der Klettersteig ist auch bei schlechtem Wetter begehbar. Denkt daran, sportliche und warme Kleidung sowie geeignetes Schuhwerk zu tragen.

FAQ Ponte del Sole Dossena – Tibetische Brücke Italien

Wie lange ist die Anreise nach Dossena?

Die Anreise von Tremosine beträgt ca. 2,5 Stunden bzw. ca. 150 km. Vom südlichen Teil des Gardasees ist die Strecke und somit die Fahrzeit, entsprechend kürzer.

Ist ein eigenes Klettersteigset notwendig?

Nein, ein eigenes Klettersteigset ist nicht notwendig. Sowohl für die Ponte del Sole als auch für den Klettersteig im Bergwerk wird eine Klettersteigset vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.

Wann ist die beste Zeit um Dossena zu besuchen?

Wir empfehlen den Besuch an einem Wochentag oder am Wochenende außerhalb der Hauptsaison. Das Bergwerk lässt sich auch bei schlechtem Wetter besichtigen.

Ist die tibetische Brücke für Kinder geeignet?

Die Brücke ist für Kinder ab 12 Jahren und einer Körpergröße von mindestens 140cm geeignet.

Welche technischen Daten haben die tibetische Brücke und der Klettersetig in Dossena?

Ponte del Sole Dossena – Tibetische Brücke Italien: 

Länge: 505m
Tiefe: 120m
Dauer der Ãœberquerung: ca. 40 Minuten

Klettersteig:

Länge: 1000m
Tiefe: 100 m
Dauer: ca. 2 Stunden
Schwierigkeit: einfach

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