Wandern in Villanders

Wandern in Villanders – Ausflug vom Gardasee nach Südtirol

Villanders oder auch Villandro liegt zwischen Brixen und Bozen im Eisacktal und ist von der Brennerautobahn gut erreichbar. Villanders zählt zu den attraktivsten Reisezielen im Eisacktal. Villanders dehnt sich von den Weinbergen bis hin zum malerischen Villanderer Berg aus. Außerdem gibt’s in der Gegend die mega schöne Villanderer Alm – eine der schönsten Bergweiden in den Alpen. Von dort hat man einen tollen Blick auf die gegenüberliegenden Dolomiten. Die Entfernung vom Gardasee (Riva) beträgt ca. 1h 45 Minuten.

Spaziergang Rundwanderweg Villanderer Alm

Nach der Ankunft haben wir uns zum ersten “Spaziergang” aufgemacht und sind den Rundwanderweg Villanderer Alm gelaufen. Geparkt haben wir auf dem Parkplatz an der Gasser-Hütte.
Eigentlich wollten wir unterwegs eine Kleinigkeit essen, mein Magen knurrte schon und ich wurde etwas grantig. Wenn ihr die anderen Beiträge gelesen habt, wisst ihr, dass ich mit hungrigem Magen unausstehlich werde.

Geplant war ein Stopp auf der Pforderalm, aber es war Mittagszeit und die Alm war sehr gut besucht. Wir hätten über eine Stunde warten müssen, um etwas zu essen zu bekommen. Unverrichteter Dinge sind wir dann wieder (mit hungrigen Magen) losgezogen und haben uns auf den Rückweg gemacht. Kurz vor dem Parkplatz, es war schon späterer Nachmittag, haben wir dann doch noch etwas Essbares gefunden.

Die Mair in Plun Hütte hatte den gefühlt leckersten Apfelstrudel der Welt und in diesem Moment war die Welt für mich wieder in Ordnung. Die restlichen Meter zum Parkplatz waren dann ein Kinderspiel, leicht gesättigt läuft es sich dann doch besser 😉 Die verbleibenden Meter bis zum Parkplatz erwiesen sich als ein leichtes Spiel, wenn man sich bereits voll und ganz erquickt hat, denn mit einer leichten Sättigung lässt es sich zweifelsohne müheloser dahin spazieren.

Nach einer kurzen Entspannungsphase und einer ausgiebigen Dusche im Hotel ging es dann zum Abendessen. Nicht dass ihr denkt, bei uns dreht sich alles ums Essen, aber einen gewissen Stellenwert nimmt die Nahrungsaufnahme schon ein… Da das Hotelrestaurant an diesem Abend geschlossen hatte, sind wir zum Restaurant Pizzeria Rustika gegangen. Das Essen dort war gut und der Service war sehr aufmerksam.

Wanderung zum Villanderer Berg über die Sarner Scharte – Selbstüberschätzung Teil 478….

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, fragte uns die Chefin des Hauses, was denn heute auf unserem Plan steht und ob wir abends bei ihnen essen. “Selbstverständlich” antworteten wir, ohne zu wissen, was uns da erwartet. Die Dame fragte auch noch nach dem Ziel der heutigen Wanderung. Wie selbstverständlich antworteten wir: ”Zur Sarner Scharte”. Darauf die Antwort der Hausdame: “Ach, bis ganz rauf?” Wir dachten noch, ja was denkst denn du? Man hätte ja eigentlich hellhörig werden müssen, wenn die Hausdame sowas fragt….

Egal dachten wir, laut Komoot hat die Strecke ja “nur” 16 km und 820 Höhenmeter. Das ist für professionelle Alpinisten wie wir ja kein Problem! Da war sie wieder, unsere Selbstüberschätzung…Bevor es losging, besorgten wir uns in der örtlichen Bäckerei Verpflegung, denn so eine Hungertour wie am Vortag wollten wir nicht noch einmal erleben.

Der Weg nach oben führte uns wieder ein Stück die Villanderer Alm hinauf, bis wir an der Mair in Plain Hütte links abgebogen sind. Der Weg wurde immer schmaler und es waren nur wenige andere Wanderer unterwegs. War das ein Zeichen? Die Route wurde immer steiler und teilweise war es schwierig, die Wegmarkierung zu finden. Käthe war schon ziemlich erschöpft und musste mit ihren Kräften haushalten, als sich die Sarner Scharte vor uns auftürmte.

Der Weg dorthin war extrem steil, hinauf ging es auf einem unbefestigten Wanderweg in Zickzack Linien. Wir hatten die Wahl, entweder den ganzen Weg zurück oder uns die steile Rampe nach oben zu quälen…Aufgeben kam für Käthe nicht in die Tüte, also ging es langsam den steilen Pfad nach oben. Dort angekommen, glaubten wir, das Schlimmste überstanden zu haben. Leider sollten noch ein paar Rampen kommen, unter anderem ein mit Seilen gesicherter Weg (Kein Klettersteig). Alles in allem war der Aufstieg zur Sarner Scharte aber tatsächlich das schlimmste Teilstück.

Der weitere Weg führte uns über den Villanderer Berg, das Zwölfernock und den Totensee. Da wir beide sehr erschöpft waren, zogen sich die letzten Kilometer wie Kaugummi.

Am Totenkirchl ging es endlich bergab und wieder zurück zum Parkplatz. Zugegeben, im Nachhinein war die Wanderung ein Traum, die Ausblicke waren gigantisch. Wenn man Glück hat, hört man die Murmeltiere, bei ganz viel Glück sieht man auch mal eines. Auch wenn wir zwischendrin geschwächelt haben, können wir stolz sein, die Tour geschafft zu haben.

Hotel-Restaurant Ansitz zum Steinbock – 2 Michelin Hauben

Als wir endlich zurück im Hotel waren und das Auto geparkt hatten, entdeckte ich am Hoteleingang ein Schild des Michelin Restaurantführers. Das Restaurant vom Hotel hat doch tatsächlich 2 Michelin Hauben! Das hatten wir nicht gewusst und befürchteten schon, dass das Restaurant von gehobener Güte sein wird…Natürlich hatten wir keine angemessene Kleidung dabei und sind recht leger gekleidet zum Essen gegangen.

Wir wurden zum Tisch geführt und als Aperitif gab es erst mal einen Champagner. Wir hätten gerne einen Aperol Spritz getrunken, aber das gab es nicht. Dann kam die Menüauswahl, man konnte zwischen 3 Menüs wählen: Teuer, sehr teuer und sehr sehr teuer. Wir haben uns für die mittlere Variante entschieden, dazu gab es noch eine Weinbegleitung. Egal, an diesem Abend konnte uns nichts mehr schocken.

Über die Rechnung möchte ich mich jetzt nicht äußern, nur soviel dazu: Am Gardasee mussten wir ein bisschen kürzer treten 🙂

Wandern in Villanders – Unser Fazit

Es war ein toller Ausflug und alles, was uns ausmacht, war wieder vertreten. Von gnadenloser Selbstüberschätzung bei der Wanderung am zweiten Tag, über einen hungrigen Ändy bis zu einem etwas skurrilem Abendessen im Ansitz zum Steinbock.

Die Wanderung zum Villanderer Berg war trotz der Anstrengung klasse, mit vielen tollen Ausblicken. Das Hotel war ebenfalls gut, auch das Abendessen. Zumindest wenn man vorher weiß was einen erwartet.

Die Bilder machen bestimmt noch mehr Lust eine Wanderung in Villanders!